„We move it“-Fachtagung in Mainz: Autonomes Fahren

„Autonomes Fahren – Lösungen und Kompetenzen der Fahrzeugindustrie in Rheinland-Pfalz“ –
dieser Thematik widmete sich die „We move it“-Fachtagung am 17. Juni 2019 in der Opel Arena in Mainz.

 
Ein zentrales Zukunftsthema und wichtiger Treiber im Strukturwandel der Fahrzeugindustrie ist das autonome Fahren. Autonome oder zumindest automatisierte Fahrzeuge werden zukünftig eine zentrale Rolle beim Transport von Personen und Gütern, aber auch bei Arbeitsprozessen in der Bau- und Landwirtschaft spielen. Die mit dem autonomen Fahren verbundenen Herausforderungen sind enorm. Es werden verlässliche und auch bezahlbare technischen Lösungen gebraucht, aber auch klare rechtliche Rahmenbedingungen und geeignete Infrastrukturen.
Rheinland-Pfalz hat hier Außergewöhnliches zu bieten. Forschungseinrichtungen, Zulieferunternehmen, Dienstleister und Fahrzeughersteller haben in den letzten Jahren rund um das Thema autonomes Fahren Lösungen entwickelt und Kooperationen aufgebaut, die Vorbildcharakter haben.
Die „We move it“ Fachtagung „Autonomes Fahren – Lösungen und Kompetenzen der Fahrzeugindustrie in Rheinland-Pfalz“ hatte das Ziel, diese Leistungen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister des Landes Rheinland-Pfalz betonte in seiner Eröffnungsrede die technologieoffene Haltung der rheinland-pfälzischen Wirtschaftspolitik. Er stellte klar heraus, dass er den Strukturwandel in der Fahrzeugindustrie auch als große Chance für den Wirtschaftsstandort ansehe.
In verschiedenen Fachvorträgen wurden unterschiedlichste Problembereiche des autonomen Fahrens beleuchtet: z.B. berichteten Dr. Matthias Kreimeier, eGO AG, über die Rolle des autonomen Fahrens im Rahmen urbaner Verkehrskonzepte und August Altherr, John Deere, über autonomes Fahren in der Landwirtschaft als heute schon etabliertes Konzept. Der technischen Machbarkeit autonomen Fahrens setzt allerdings derzeit die rechtliche Zulässigkeit enge Grenzen. Diese zeigte der Vortrag von Marko Gustke (VDA).
Dass in Rheinland-Pfalz umfangreiche Erfahrungen mit dem Einsatz autonomer Fahrzeuge vorliegen, zeigten zwei Praxisvorträge Vorträge von Dr. Andreas Backhaus und Eva Kreienkamp (BASF / Mainzer Verkehrsbetriebe). So setzt die BASF im Rahmen ihrer Werkslogistik autonome Fahrzeuge (AGV) mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 110t ein und die Mainzer Verkehrsbetriebe haben im Sommer 2018 mit weiteren Kooperationspartnern den Einsatz autonomer Kleinbusse erprobt.
In weiteren Vorträgen wurden innovative Entwicklungsprojekte vorgestellt. Robert Laux (Bomag) stellte eine autonome Tandemwalze für den autonomen Einsatz im Bausektor vor, Peter Wetzel/Prof. Dr. Karsten Berns (Daimler/TU Kaiserslautern) einen autonom fahrenden Unimog für den Einsatz im Off-Road-Bereich. Dass Rheinland-Pfalz im Bereich autonomes Fahren hoch kompetente Zulieferunternehmen, Dienstleister und Forschungseinrichtungen vorweisen kann, zeigten die abschließenden Vorträge von Dr. Andreas Teuner (ZF Friedrichshafen), Dr. Roland Barth (ITK Engineering GmbH) und Prof. Dr. Didier Stricker (DFKI Kaiserslautern).
Die Vortragsveranstaltung wurde durch eine sehr umfangreiche Ausstellung ergänzt. Über 20 Aussteller rheinland-pfälzischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen zeigten ihre Lösungen für das autonome Fahren. Ein besonderes Highlight war die Vorführung des Gridcon-Traktors, den John Deere in Kaiserslautern entwickelt und gebaut hat. Dieser autonom fahrende, kabelgebundene, elektrische Traktor wurde erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt.
Insgesamt hat die Fachveranstaltung deutlich gemacht, über welch beeindruckende Stärken das Land Rheinland-Pfalz im Bereich autonomes Fahren verfügt.

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