Guided Study-Tour am Continental-Standort Rheinböllen

Im Januar 2024 veranstaltete „We move it“ die erste Guided Study-Tour bei Continental in Rheinböllen

„We move it“ bietet ein neues Veranstaltungsformat an: Guided Study-Touren. Guided Study-Touren bieten die Chance, bei Unternehmen, die Transformationsprozesse erfolgreich bewältigt haben oder sich noch in der Phase des Umbruchs befinden, aus erster Hand mehr über das Vorgehen und die umgesetzten Lösungen zu erfahren. Die erste Guided Study-Tour fand im Januar 2024 im Continental-Werk in Rheinböllen statt.

Der Continental-Standort in Rheinböllen ist ein Beispiel für erfolgreiche Transformation in der Fahrzeugindustrie durch breit angelegte Innovationsprozesse. Als Produktionsstandort von Pkw-Bremsanlagen stand das Werk schon immer im internationalen Wettbewerb. Es war gezwungen, seine Prozesse stetig zu optimieren und zu automatisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies hat dazu geführt, dass der Standort und seine Mitarbeitenden im Laufe der Zeit besondere Fähigkeiten entwickelt haben: Die Kompetenzen, Produktionsprozesse kontinuierlich zu verbessern, innovativ zu denken und die Herausforderung des notwendigen Wandels anzunehmen.

In den vergangenen Jahren kamen weitere schwierige Themen hinzu: Die Corona-Krise, Lieferengpässe in der deutschen Zulieferindustrie und der Strukturwandel im Automobilbereich erforderten einen neuen Kurs. Der Standort Rheinböllen hat frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und entwickelt neben seinen Kompetenzen im Bereich „Prozessinnovationen“ nun auch neuartige „Produktinnovationen“. Eine dieser Neuerungen, die in diesem Zusammenhang entstand, sind Autonome Mobile Roboter (kurz AMR) für die automatisierte Intralogistik.

Stephan Nachtmann (Standortleiter Continental-Werk Rheinböllen) erläuterte zu Beginn der Veranstaltung, dass diese Produktinnovation der Ausgangspunkt eines weitreichenden, komplexen Transformationsprozesses war, wie ihn der Industriestandort in seiner über vierhundertjährigen Geschichte selten erlebt hat. Die Einführung neuer Entwicklungs- und Produktionsprozesse, die Umsetzung umfangreicher Qualifizierungsmaßnahmen sowie der Anstoß eines Prozesses der Kulturveränderung sind zentrale Handlungsfelder, um den Transformationsprozess erfolgreich bewältigen zu können. Welche organisatorischen sowie technologischen Veränderungen daraus resultierten und wie die Qualifizierungsoffensive im Detail umgesetzt wurde, erläuterten Daniel Willuweit (Sales- und Marketing-Verantwortlicher Product Center AMR) und Felix Zschockelt (Personalleiter Continental-Werk Rheinböllen).

Bei der anschließenden Betriebsbesichtigung konnten die Teilnehmer die AMR‘s live im Einsatz erleben. Die kompakten, flachen Roboter manövrierten sich zielsicher ihren Weg durch die Gruppe der Besucher. Selbständig umfuhren sie Hindernisse im Werk, berechneten sich neue Wegstrecken und führten unbeirrt ihre Arbeit fort ohne Menschen zu gefährden. Hier liegt die Besonderheit: AMR‘s benötigen keine speziellen Fahrspuren oder Magnetstreifen zur Orientierung, sondern nutzen eine Reihe von Sensoren, um sich selbständig im Werk zurechtzufinden und um Hindernisse zu erkennen. Daher sind die Einrichtung und Inbetriebnahme deutlich einfacher, schneller und kostengünstiger als bei bislang am Markt verfügbaren Systemen.

Über eine Intralogistics Management Plattform werden alle Transportaufträge der AMR‘s gesteuert und überwacht. 1,2 Tonnen Transportgewicht trägt ein AMR und lässt sich für unterschiedliche Einsatzzwecke anpassen. So kann es z.B. durch sein ultraflaches Design Transportwagen unterfahren, anheben und transportieren, aber auch Paletten mit Hilfe eines höhenverstellbaren Rollenförderers aufnehmen. Das macht die AMR‘s zu einer technologisch so interessanten und gleichzeitig kostengünstigen Lösung für die Produktions- und Lagerlogistik.

Zunächst nur für die Optimierung der eigenen Produktionsprozesse bei Continental gedacht, werden AMR‘s heute auch für den externen Markt gebaut. Kunden werden intensiv beraten, wie sie die AMR‘s in ihre Prozesse integrieren können. Auch in Zukunft wird Continental an zusätzlichen Features für die Roboter arbeiten, neue Einsatzbereiche erschließen und so die Zukunft der Intralogistik mitgestalten.

Wir danken dem Continental-Standort Rheinböllen für die Einblicke in ihre Transformations- und Innovationsprozesse sowie die Möglichkeit, dass wir die umgesetzten Maßnahmen im Rahmen einer Werksführung vor Ort kennenlernen durften!

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