Tagung: Methan als Kraftstoff für Nutzfahrzeuge

Im Oktober 2018 befassten sich Experten im Rahmen einer Tagung an der TU Kaiserslautern intensiv mit Methan als alternativen Kraftstoff im Bereich der Nutzfahrzeuge.

 

Dieselfahrzeuge geraten – insbesondere aufgrund ihres hohen Ausstoßes von Stickoxid (NOx) – zunehmend in den Fokus öffentlicher Kritik. Mit Blick auf den Umwelt- und Klimaschutz müssen Lösungen für alternative Antriebe erarbeitet werden. Dies gilt für Nutzfahrzeuge gleichermaßen wie für Pkws. Eine besondere Herausforderung für die Nutzfahrzeugbranche ist, dass insbesondere im Fernverkehr Kraftstoffe mit hoher Energiedichte benötigt werden. Ein Ansatz, der eine Abkehr von Dieselkraftstoffen ermöglichen kann, ist der Umstieg auf Gasantriebe. Methan ist ein Kraftstoff, der sich – in komprimierter (CNG) oder verflüssigter Form (LNG) – gerade für Nutzfahrzeuge im Alltag als praktikabel erweist.
Um sich mit den Hürden und vor allem auch mit den Chancen von Methan als Kraftstoff für Nutzfahrzeuge auseinanderzusetzten, lud der Lehrstuhl für Antriebe in der Fahrzeugtechnik der TU Kaiserslautern in Zusammenarbeit mit der IVECO Süd-West Nutzfahrzeuge GmbH und „We move it“ zu einer Fachtagung ein. Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik befassten sich mit den Einsatzmöglichkeiten von Methan als Hauptbestandteil von Erdgas und dessen zukünftiger Bedeutung für die Nutzfahrzeugindustrie.
Fest steht, Methanantriebe tragen zur Reduktion der Geräuschemission bei und haben einen bedeutend geringeren CO2-Ausstoß als beispielsweise Dieselfahrzeuge. Methan – vor allem regenerativ erzeugtes, CO2-neutrales – kann somit erheblich dazu beitragen, den Treibhauseffekt zu verringern – ein Ziel, das auch politische Vorgaben derzeit anstreben. Methangasantriebe funktionieren auch dort, wo Elektromobilität an ihre Grenzen stößt: Das Gas liefert eine hohe Energiedichte, die Reichweite ist für Langstrecken geeignet, die Gaspreise sind niedrig, das Erdgasnetz ist gut ausgebaut. Gute Voraussetzungen – besonders für Nutzfahrzeuge. Einen Haken gibt es allerdings: Es werden noch relativ wenige CNG-/ LNG-Fahrzeuge am Markt angeboten, wodurch der Anschaffungspreis derzeit 30.000 bis 40.000€ höher liegt als bei herkömmlichen Nutzfahrzeugen. Es wird demnach in den nächsten Jahren nicht „die eine“ Antriebslösung für Nutzfahrzeuge geben. Wie Staatssekretärin Daniela Schmitt betonte, muss nicht zuletzt wegen des Klimaschutzes in der Fahrzeugindustrie technologieoffen geforscht und entwickelt werden. Man müsse eine Vielfalt von Antriebstechnologien zulassen und einen passenden staatlichen Rahmen schaffen.
Die Veranstaltung verdeutlichte, dass zur Emissionsreduktion erneuerbare Energien benötigt werden und weniger fossile Brennstoffe zum Einsatz kommen müssen. Regenerativ erzeugtes Methan ist gerade für Nutzfahrzeuge schon heute eine alltagstaugliche, ausgereifte Lösung, um Schadstoffe zu reduzieren. Die Infrastruktur und Marktbedingungen müssen künftig verstärkt den neuen Anforderungen angepasst werden. Die Antriebstechnologien der Zukunft werden im Gesamten gesehen divers sein.

 

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